Antidiskriminierung &
Demokrativerständnis
Ungleichbehandlung und Ausgrenzung aktiv zu begegnen, ist grundlegendes Verständnis und Aufgabe der ASB Lehrerkooperative als gemeinnütziger Träger (Satzung, Leitbild, CSR). Wir sind überzeugt, dass echte Demokratie nur in einer Gesellschaft möglich ist, die auf den Grundlagen von Freiheit, Gleichheit und Respekt beruht.
Wir setzen uns täglich dafür ein, dass Vielfalt klischeefrei geschätzt und gefördert wird. Unser Engagement für Antidiskriminierung und Gleichstellung bedeutet, dass wir aktiv gegen alle Formen von Diskriminierung (Geschlecht, Religion usw.) arbeiten und ein Umfeld fördern, in dem alle Menschen gleiche Chancen und Rechte haben.
Der Schutz vor Gewalt ist für uns eine oberste Priorität. Wir setzen klare Maßnahmen und Richtlinien ein, um sicherzustellen, dass alle Personen in unserem Umfeld sicher und respektvoll behandelt werden. Wir schaffen ein sicheres Klima, in dem Gewalt keinen Platz hat.
Leitsätze
Inklusion ist wichtig.
Der Gedanke der Inklusion ist eine Weiterführung und Konsequenz des im Leitbild der ASB Lehrerkooperative verankerten und beschriebenen Menschenbildes. Unser Anspruch ist es, Chancengerechtigkeit zu stärken und einen fairen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Inklusion ist Menschen-Recht.
Im Bereich Bildung bedeutet dies: Da Bildung in unserem föderalen System Ländersache ist und auch das Land Hessen sukzessive Inklusive Bildung umsetzt bzw. umsetzen will, werden ebenfalls nach und nach mehr inklusive Konzepte und Angebote gefordert. Inklusion ist auch ein zentraler Bestandteil des hessischen Bildungs-und Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren sowie unseres Leitbildes. Durch gemeinsame Routinen, Erfahrungen und gelungene Inklusion von Menschen können wir als Bildungsträger einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und neue Projekte öffnen.
Vielfalt ist Bereicherung.
Wir sehen die Verschiedenartigkeit von Menschen als Bereicherung an. Hieraus ergibt sich die große Chance, die Einstellungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Erfahrungsspektrum zu erweitern sowie über unseren eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.
Inklusion bedeutet für uns, dass jeder Mensch dazugehört. In unserem Verständnis bildet der Umgang mit körperlichen, seelischen oder geistigen Behinderungen einen Teilaspekt von Inklusion, mit dem sich die ASB Lehrerkooperative gGmbH auseinandersetzt.
Prävention, Hilfe zur Selbsthilfe, Ausgleich von Benachteiligungen und Verhinderung von Ausgrenzung geht das gesamte Unternehmen etwas an.
Wir kommen in allen unseren Arbeitsfeldern mit Inklusion in Berührung. Ob in der Kinderbetreuung, in Erziehungshilfen und Lernförderung, bei Sprache und Integration, Abschlüsse – Berufsvorbereitung - Ausbildung oder Verwaltung: Bildungsprozesse anzustoßen und gelingende Bildungsbiografien zu begleiten, sind Grundlage unserer täglichen Arbeit. Inklusion bildet ein soziales und individuelles Lernfeld für Jung und Alt. Hierzu schaffen wir als lernende Organisation faire Zugänge und Mitbestimmungsmöglichkeiten. Dieser Ansatz wird auch - in Bezug auf die eigene Tätigkeit - in unserer personen- und situationsbedingten Qualitätsentwicklung mit und für unsere Mitarbeitenden erlebbar.
Inklusion leben lernen.
Mit der Umsetzung von Inklusion sind neben den genannten Chancen auch Herausforderungen und Grenzen verbunden. Uns ist es wichtig, diese Spannungsfelder im Hinblick auf vorhandene Strukturen, Einstellungen und Praktiken zu benennen und auch das Wirken auf die eigene
Organisation und die dort arbeitenden Menschen zu untersuchen.
Beispiele für Grenzen und Herausforderungen sind:
- Rahmenbedingungen, ausreichend Personal, Finanzierung etc.
- Räumliche Situationen in den Einrichtungen, fehlende Barrierefreiheit
- Bürokratie, langwierige Bearbeitungsverfahren von Integrationsanträgen
- Abwägung zwischen individuellen Einschränkungen und den Bedürfnissen der Gesamtgruppe
- Fehlen zielgerichteter Fortbildungsangebote für Fachkräfte
- Belastung, Überforderung der Fachkräfte
- Spannungsfeld zwischen lnklusionsgedanken und gesellschaftlichen Trends wie beispielsweise der Förderung von Hochbegabung, der Erstellung von Diagnosen zu bestimmten Krankheitsbildern
- Grenzen durch Projektvorgaben
- Herausforderungen durch Vorurteile, Unsicherheiten
Inklusion ist ein fortlaufender Prozess
„Wir leisten das, was machbar ist." So lautet eine Kernbotschaft aus dem bereichsübergreifenden Diskurs zum Thema Inklusion. Unsere Haltung ist es, Inklusion als Vision des voneinander Lernens anzustreben und positive Lerneffekte jedes einzelnen Mitarbeitenden und unserer Klient*innen sichtbar zu machen. Wir setzen uns dafür ein, die Vielfalt und Individualität jedes Menschen wahrzunehmen und dort abzuholen, wo er gerade steht - Schritt für Schritt. lnklusives Denken und Handeln kann Berührungsängste abbauen und die gegenseitige Akzeptanz stärken. Wir sind Vielfalt. Wir haben uns auf den Weg gemacht zu lernen, Inklusion zu leben.
Der Anspruch auf inklusive Bildung ist in der UN-Behindertenrechtskonvention im Artikel 24 Absatz 1 verankert. Deutschland hat sich verpflichtet, den Anspruch auf inklusive Bildung im deutschen Gesetz zu verankern. Weitere Quellen: Menschenrechte, Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
- Wir verstehen uns als Verantwortungsträger gegenüber allen Menschen. Der Kompass unseres Handelns ist die Würde eines jeden Menschen.
- Wir lehnen Gewalt aufs Schärfste ab. Unsere Haltung basiert auf dem Prinzip der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung.
- Wir kennen die Dimensionen von Gewalt und Grenzverletzungen. Wir sind aktiv, treten Gewalt entschlossen entgegen und zeigen wirksame Reaktionen, um für Gerechtigkeit und Sicherheit einzustehen.
- Wir leisten einen Beitrag zu einer Gesellschaft, in der Konflikte ohne Gewalt gelöst werden.
- Wir schützen Menschen vor Gewalt und Diskriminierungen, in dem wir gewaltfreie Räume bieten.
- Wir haben klare Strukturen (Prävention, Intervention und Unterstützung), um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und Klient*innen zu gewährleisten.
- Wir leben und vermitteln demokratische Werte und stärken dadurch unsere Mitarbeitenden und Klient*innen.
- Wir setzen Ressourcen ein, um Gewalt wirksam zu begegnen. Das umfasst Zeit, fachliche Kompetenz und finanzielle Mittel.
- Wir erwarten einen respektvollen Umgang miteinander. Gewaltfreiheit ist ein grundlegendes Prinzip unserer Unternehmenskultur, welches wir konsequent einfordern.
- Wir handeln entschlossen, geben aufeinander acht und gehen den Weg gemeinsam, um unsere Ziele zu erreichen.
Doch damit nicht genug: Wir sind Teil des ASB Gesamtverbands. Neben einer Antidiskriminierungsrichtlinie hier hat unser Bundesverband eine Richtlinie zum Umgang mit menschenfeindlichen und rechtsextremen Positionen und Parteien hier veröffentlicht. Der gesamte ASB bekennt sich uneingeschränkt zum „freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat“ und gegen Demokratiefeindlichkeit und Extremismus. Wir werden unser Demokratieverständnis, den Umgang mit Menschenfeindlichkeit und unseren Auftrag zur politischen Bildung kundtun. Gemeinsam stehen wir für Solidarität und Vielfalt, handeln entschlossen und setzen den freiheitlich gewählten Weg fort.
Beispiele aus unserer betrieblichen Praxis
- Gezielte Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund: Wir fördern ihre sprachliche Integration z. B. durch die Fortführung der „Mama lernt Deutsch“-Kurse im Bereich Sprache und Integration. Wir bieten Frauen die Möglichkeit eines Einstiegs in das Berufsleben durch eine Qualifizierungsmaßnahme in der Kindertagespflege.
- Umgang mit Diskriminierung: Schüler*innen und Lehrkräfte (hier der Freien Schule für Erwachsene) nehmen gemeinsam an einer SchlaU-Werkstatt teil, um ihre Kompetenzen in diesem Thema zu erweitern.
- Arbeitskreise: Unsere Mitarbeitenden nehmen an Arbeitskreisen, wie z.B. zum Thema Antisemitismus, teil und bilden sich themenspezifisch weiter.
- „Grüner Schrank“ als unkomplizierte Tausch- und Spendenmöglichkeit: In unseren Kindertagesstätten und Ganztagsbetreuungen an Schulen haben wir einen Ort eingeführt, an dem Eltern Spiele und Kleidung ablegen und andere sie sich ohne Stigmatisierung mitnehmen können.
Geschäftsführung der ASB Lehrerkooperative gGmbHWir leben und vermitteln demokratische Werte und stärken dadurch unsere Mitarbeitenden und Klient*innen.